Das ist Artikel 5 von 5. Die Serie beginnt hier.
Warum Accessibility kein "Nice-to-have" mehr ist
Barrierefreiheit im Web wird oft als optionaler Zusatz betrachtet, den man angeht, wenn noch Zeit und Budget übrig sind. Doch die Realität sieht anders aus:
Es betrifft mehr Menschen als du denkst: Etwa 20% der Bevölkerung leben mit irgendeiner Form von Beeinträchtigung – von Sehschwächen über motorische Einschränkungen bis hin zu Lernbehinderungen.
Rechtliche Vorgaben: In vielen Bereichen ist barrierefreies Webdesign bereits gesetzlich vorgeschrieben – Tendenz steigend!
SEO-Boost: Barrierefreie Websites sind auch für Suchmaschinen und KI-Bots besser zu verstehen und werden entsprechend besser gerankt.
AA-Standard: Unser Ziel bei jedem Projekt
Wir orientieren uns an den WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) und streben mindestens den AA-Standard an. Wir folgen da den Standards von https://access-for-all.ch/

Das ist ein Screenreader für eine Blinde Person. Photo by Sigmund on Unsplash
Die häufigsten Accessibility-Fehler im Webdesign
In unseren Projekten begegnen wir immer wieder denselben Herausforderungen:
Unzureichende Kontrastverhältnisse: Hellgraue Texte auf weissem Hintergrund mögen ästhetisch sein – aber für viele Menschen schlicht nicht lesbar.
Zu kleine Schriftgrössen: Minimalistische Designs neigen zu winzigen Texten, die für viele nicht entzifferbar sind.
Fehlende Tastatur-Navigation: Nicht alle nutzen eine Maus – wie sieht euer Design aus, wenn jemand mit Tab durch die Seite navigiert?
Vergessene Alt-Texte: Bilder ohne alternative Beschreibungen sind für Screenreader-Nutzer:innen nicht wahrnehmbar.
Praktische Tipps für barrierefreies Webdesign
So integriert ihr Accessibility von Anfang an in euer Design:
Kontraste prüfen: Nutzt Tools wie den WAVE Evaluator oder den Colour Contrast Analyzer, um sicherzustellen, dass eure Texte gut lesbar sind.
Fokus-Zustände designen: Definiert im Design System, wie Elemente aussehen, wenn sie per Tastatur fokussiert werden.
Semantische Struktur: Achtet auf korrekte Überschriftenhierarchien (h1, h2, h3...) und semantisch korrekte Elemente.
Farbe nicht als einziges Unterscheidungsmerkmal: Was für Farbenblinde aussagekräftig bleibt, funktioniert für alle besser.
Hover: Keine wichtigen Inhalte sollten erst durch eine Hover-Animation sichtbar werden.
Testen und Verbessern
Bei Code Crush haben wir einen klaren Testprozess etabliert:
Automatisierte Tests: Tools wie Lighthouse und co helfen, grundlegende Probleme zu erkennen
Keyboard-Navigation testen: Kann man alle interaktiven Elemente erreichen und bedienen?
Screenreader-Test: Wie klingt eure Website, wenn man sie sich vorlesen lässt?
Farbenblindheit simulieren: Tools wie Stark für Figma zeigen, wie eure Designs für Menschen mit Farbfehlsichtigkeit aussehen.
Das Accessibility-Mindset
Letztendlich geht es nicht nur um technische Standards, sondern um eine Haltung: Wir machen Webprojekte nicht nur für den bzw. die Durchschnittsnutzer:in, sondern für Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Bedürfnissen. Diese Perspektive führt nicht nur zu barrierefreien, sondern insgesamt zu besseren, durchdachteren Designs!
Wir bei Code Crush sind davon überzeugt: Accessibility ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Qualität und Reichweite eurer digitalen Produkte. Es mag anfangs etwas mehr Aufwand bedeuten, aber das Ergebnis sind Websites, die wirklich inklusiv sind und niemanden ausschliessen.
Mit diesem Artikel schliessen wir unsere Blog-Serie zum perfekten Webdesign ab. Wir hoffen, dass du einige wertvolle Insights mitnehmen konntest und freuen uns über dein Feedback!
Serie: Das perfekte Webdesign
Dieser Artikel ist ein Bestandteil aus unserer Blog-Serie: