
Blog-Serie 4/5: Das perfekte Webdesign - Warum echter Inhalt wichtig ist
Wir kennen den Moment: Das Webdesign ist fertig und sieht fantastisch aus – und dann kommen die echten Texte und Bilder... plötzlich passt nichts mehr wie es einst angedacht wurde! Diesem frustrierenden Szenario haben wir den Kampf angesagt und propagieren konsequent auf einen Content-first-Ansatz. Aus eigener Erfahrung sagen wir deshalb: Lorem Ipsum ist verboten! 🙂
Warum echter Content von Anfang an?
Die traditionelle Herangehensweise im Webdesign sieht oft so aus: Designer:innen erstellen wunderschöne Layouts mit Platzhaltertexten und Stock-Bildern, die perfekt harmonieren. Doch wenn später die echten Inhalte eingefügt werden, beginnt das grosse Nachbessern – oder schlimmer noch: Der Content wird zurechtgestutzt oder mit Worthülsen erweitert, um ins Design zu passen.
Bei einem Content-first-Ansatz drehen wir den Spiess um:
Erst der Inhalt, dann das Design: Was möchtest du eigentlich aussagen? Was ist das Ziel? Zuerst den Inhalt definieren.
Design im Dienste des Inhalts: Die visuelle Gestaltung unterstützt die Botschaft, nicht umgekehrt.
Realistische Testfälle: Jede Komponente wird mit minimalem und maximalem Content getestet.

Das sieht auf den ersten Blick super aus. Unpassender Content kann das Design aber zerstören.
Die häufigsten Content-Fallstricke im Webdesign
In unseren Projekten begegnen wir immer wieder denselben Herausforderungen, wenn echter Content auf Design trifft:
Der überraschend lange Titel: Der wunderschön gestaltete Hero-Bereich implodiert, weil der echte Titel dreimal so lang ist wie erwartet
Die unerwartete Bildsprache: Die tatsächlichen Produktfotos passen nicht zum visuellen Konzept
Die variable Textlänge: Was passiert, wenn ein Button plötzlich einen mehrzeiligen Text benötigt?
Die SEO-Strukturen: H1, H2, H3 – die Hierarchie muss im Content UND im Design stimmen

So setzen wir Content-first praktisch um
Bei Code Crush haben wir klare Prozesse entwickelt, um Content-first zu leben:
Content-Strategie vor dem Design: Wir klären die Kernbotschaften, Zielgruppen und Tonalität
Echte Texte im Prototyping: Für kritische Bereiche wie Navigation, Headlines und CTAs verwenden wir von Anfang an echte Inhalte
Die Sitemap gibt das ungefähre Inhalts-Design vor → Wo braucht es Titel, Texte und Bilder?
Die Extreme testen: Wir prüfen jede Komponente mit minimalem Content (ein Wort) und maximalem Content (X Absätze) – funktioniert das Design in beiden Fällen?
Content-Audit: Regelmässige Prüfung, ob alle Inhalte noch dem ursprünglichen Zweck dienen
Diese Methoden wirken: die Anzahl an Design-Revisionen konnten wir gut reduzieren! Unser Entwickler-Team jubelt, wenn sie ein content-getestetes Design erhalten.
Tipps für Content-first
Wer jetzt motiviert ist, selbst content-first zu arbeiten, dem geben wir diese Tipps mit auf den Weg:
Content auslegen: Was habt ihr bereits, was fehlt noch? → Es muss ja nicht perfekt sein, um beginnen zu können. Es soll aber die Stossrichtung klar sein.
Content-Hierarchie definieren: Welche Inhalte sind wichtig, welche von sekundärer Bedeutung?
Mit echtem Content designen: Auch wenn's nur Entwürfe bzw. low-fidelity-Designs sind, verwende echte Texte!
Edge Cases testen: Was passiert bei extrem kurzem oder langem Content? Was passiert bei extrem schmalen und bei extrem breiten Bildschirmen?
Wir sind überzeugt: Ein durchdachter Content-first-Ansatz spart Zeit, Geld und Nerven – und führt zu besseren Websites, die nicht nur gut aussehen, sondern auch ihre Kommunikationsziele erreichen.
Im nächsten und letzten Teil unserer Serie beleuchten wir ein Thema, das uns besonders am Herzen liegt: "Accessibility im Webdesign: Standards und Best Practices". Denn gutes Webdesign sollte für alle zugänglich sein, nicht nur für die Mehrheit!
Serie: Das perfekte Webdesign
Dieser Artikel ist ein Bestandteil aus unserer Blog-Serie:
Design-Systems sind der Schlüssel zu konsistenten Webprojekten
Warum echter Inhalt wichtig ist
Accessibility und Best Practices